Egal ob Scrum oder Kanban – keine agile Methode oder Methodologie darf je einen endgültig definierten Zustand erreichen. Denn ein Endzustand käme einer Endstation für Ihre Change Initiative gleich.
Einen eigenen Weg nach vorne finden
Es gibt kein universelles, endgültiges Ziel für Ihre agile Umsetzung – vielmehr muss man seinen eigenen Weg zur Agilität definieren, der ständig weitergeht.
Zwar gibt es auch hier die beliebten “Best Practices”, die beschreiben, wie gut iterative und inkrementelle Ansätze wo anders funktioniert haben. Doch das alleine darf nie als Ziel für den eigenen Weg nach vorne Verwendung finden.
Kein Endzustand
Jedes Unternehmen hat eine Vision, die es zu erreichen gilt. Agile Methoden und Modelle wie Scrum und Kanban können sie dabei unterstützen, die Arbeit zu organisieren die nötig ist, um die Visionen zu verwirklichen. Eine Methode oder ein Modell versiert einzusetzen um damit agiler zu sein, ist allerdings nur Mittel zum Zweck und nicht das Ziel, um Unternehmensziele effektiver und wirtschaftlicher zu erreichen.
Für vieles gibt es eine “Definition von Fertig” (DoR) – nicht jedoch für Scrum und Kanban. Es gibt einfach kein agiles Reifungsmodell wie CMMI, bei dem das Ziel darin besteht, Level 5 zu erreichen. Warum auch? Kontinuierliche Verbesserung findet immer statt. Scrum oder Kanban “fertig” haben zu wollen, wäre gleichbedeutend mit “sich nicht weiter verbessern können/wollen”.
Es gibt keinen Endzustand, den man “agil” nennen könnte. Vielmehr steigert sich die persönliche Kompetenz in Bezug auf Agilität in Prozessen laufend und kontinuierlich, was bedeutet, dass sich das Endprodukt bzw. das Endresultat laufend verbessert und immer mehr Wert liefert.
Immer weiter
Warten Sie nicht zu lange, um Scrum oder Kanban einzusetzen! Machen Sie sich keine Sorgen, wenn die Dinge anfangs noch nicht perfekt laufen! Wie denn auch? Erst durch den Einsatz der Techniken kann man schätzen und schauen, was genau passiert. Die einzige Erwartung die Sie haben sollten ist, dass es laufend besser wird. In Scrum sind die ersten Sprints meist wenig harmonisch. Von einem Scrum-Team darf ich aber immerhin erwarten, dass es mit jedem Sprint besser wird, als im vorhergehenden. Zögern Sie also nicht, einfach anzufangen!
Durch Visualisierungen und Transparenz werden Verschwendung und Fehlfunktionen sichtbar, die das Unternehmen daran hindert, sein wahres Potential zu erreichen. Das macht das Anwenden von Scrum und Kanban natürlich schwer und liefert per se keine Lösung – diese mühevolle Arbeit bleibt den jeweiligen Mitarbeitern überlassen.
Diese Dinge jedoch sichtbar zu machen hilft, schlechte und althergebrachte organisatorische Prozesse, Regeln und Verhaltensweisen langfristig zum Guten zu wenden. Eine Fehlerkultur oder eine Kultur des Aufdeckens von Fehlern muss allerdings erst einmal etabliert werden. Man muss dabei unerschütterlich und geduldig auf Änderungen im Unternehmen hinwirken. Widerstand bis hin zu Anfeindungen sind dabei ganz normal.
Im Endeffekt geht es aber nie um einen Endzustand und um kein Gegeneinander, sondern um ein Arbeiten miteinander. Es geht darum Hürden abzubauen, die ansonsten verhindern würden, dass Ihr Team, Ihr Produkt und Ihr Unternehmen von den vielen Vorteilen von agilen Methoden profitiert.
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